Champions League: Salzburg in Wolfsburg glücklos

Rasmus Kristensen und Renato Steffen

Erste Niederlage der Roten Bullen seit dem 21. April des Jahres (Niederlage bei WSG Tirol mit 2:3) nach 28 Pflichtspielen und das ausgerechnet im wichtigen Champions League Auswärtsspiel in Wolfsburg.

Der Serienmeister aus Salzburg scheitert gegen den VfL Wolfsburg unglücklich und knapp mit 1:2 (1:1). Damit verpasst Salzburg den ersten Matchball auf den Aufstieg. Aber das ist dennoch kein Beinbruch. Mit sieben Zählern bleiben die Bullen weiterhin Tabellenführer in ihrer Gruppe.   

Neben Salzburg lieferte auch der FC Sevilla die zweite Negativ-Überraschung des Abends: Sie verlieren zu Hause überraschend gegen OSC Lille mit 1:2. Damit ist die Elf aus Frankreich mit fünf Punkten Zweiter vor Wolfsburg (5) und Sevilla (3).

In der nächsten Runde muss Salzburg in drei Wochen zum nächsten Auswärtsspiel zum französischen Meister OSC Lille.

FVL Wolfsburg – FC Salzburg 2:1 (1:1)
Wolfsburg Arena | Zuschauer: 16.112 | SR Dias (POR)
Tore: 1:0 Baku (3.) | 1:1 Wöber (30.) |  2:1 Nmecha (60.)

Schon in der ersten Spielminute hatte es Salzburgs Jung-Star Karim Adeyemi am Fuß, die Bullen in Führung zu schießen, scheitert jedoch knapp vor Goalie Koen Casteels. Im Gegenzug netzt Baku für die Hausherren schon in der dritten Spileminute zum Führungstreffer ein. Salzburg lässt sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen und kämpft frech weiter. Mit einem sehenswerten Freistoßtreffer von Maxi Wöber gelingt Salzburg dann der ersehnte Ausgleich (30.).

Nachdem Seitenwechsel hat Adeyemi neuerlich Ladehemmung. Bei einer 100% Chance scheitert er. Nmecha besiegelt dann bei seinem Treffer ins kurze Eck (60.) die bittere Niederlage für Salzburg. In der Schlussphase liefern zwar Benjamin Sesko und Rasmus Kristensen jeweils noch gute Aktionen, können aber das Spiel auch nicht mehr drehen.

Bei den „Wölfe“ zog offenbar einmalmehr der berühmt berüchtigte Trainerffekt . Die Deutschen zeitgten sich nach der Ablöse  von Mark van Bommel mit ihrem neuen Trainer Florian Kohfeldt deutlich starker als im Hinspiel. Das Match in Salzburg hatten die Bullen vor 14 Tagen noch mit 3:1 gewonnen. Das Erfolgsrezept des neuen Trainers: Unter anderem die Umstellung auf die  Dreierkette. Salzburg-Trainer Matthias Jaissle muss hingegen nach 21 Spielen seine erste Niederlage mit den Roten Bullen einstecken.

UEFA Youth League-Sieg „made in Salzburg“

Erfolgreicher als die “Großen” stellten es hingegen die Jung-Bullen an. In einer rustikalen Anfangsphase ragte ein spielerischer Moment heraus: Nach einem Major-Corner gelangte Jungbullen-Kapitän Lukas Wallner in zweiter Instanz ans Leder und finalisierte aus etwa 16 Metern präzise ins rechte Eck (8.)! Ansonsten prägten Härteeinlagen das Geschehen, Justin Omoregie und Federico Crescenti mussten bereits in der Anfangsviertelstunde w. o. geben.

Durchgang zwei startete ähnlich, ein Einsatz mit offener Sohle „qualifizierte“ Wolfsburg-Kicker Heller für die Rote (47.). Kurioserweise rief dies die Autostädter auf den Plan. Busch empfing einen Steilpass, schüttelte Tolgahan Sahin und Benjamin Böckle ab und vollstreckte zum überraschenden Ausgleich (54.). Das letzte Wort war aber der Aufhauser-Elf vorbehalten: Eine Owusu-Hereingabe von links rutschte zu Samson Baidoo durch, der – am zweiten Pfosten einlaufend – einschob (90.+4). 

Ein UEFA Youth League-Erfolg „made in Salzburg“: Neun Akteure, die spätestens seit der U14 im Verein sind, waren bei den österreichischen Youngsters heute im Einsatz. Insgesamt fielen gar elf Mann unter die Bezeichnung „homegrown“!

Trainer Rene Aufhauser: „Es war ein enges Spiel, in dem wir für eine kleine Unachtsamkeit bestraft worden sind. Im Endeffekt wars insofern vielleicht etwas glücklich, weil wir den Treffer erst so spät gemacht haben, insgesamt wars aber absolut verdient. Es war sehr kampfbetont, aber jetzt nicht unbedingt übermäßig drüber. Einige Situationen waren unglücklich, aber auf diese internationale Physis müssen sich die Burschen auch einstellen.“

VfL Wolfsburg U19 - FC Salzburg U19; 1:2 (0:1)

Tore: Busch (54.) bzw. Wallner (8.) | Baidoo (90.+4)
Zuschauer: 523 | Schiedsrichter: Espen Eskas (NOR)