Austrian Alpine Open 2025: Deutscher Premierensieg – Veranstalter jubeln
02.06.2025
Nicolai von Dellingshausen heißt der große Sieger der Austrian Alpine Open presented by SalzburgerLand 2025. Der 32-Jährige spielte am Finaltag eine starke 65er- Runde (fünf unter Par) und überholte mit einem Gesamtscore von 261 Schlägen (19 unter Par) noch seinen Landsmann Marcel Schneider, der die ersten drei Tage das Spielerfeld angeführt hatte.
Knapp 20.000 Zuschauer – perfekte TV-Werbung für das SalzburgerLand weltweit
Am heutigen Schlusstag der Austrian Alpine Open presented by SalzburgerLand ziehen die Veranstalter eine erfreuliche Zwischenbilanz. Trotz schwieriger Wetterverhältnisse zu Wochenbeginn präsentierte sich die Anlage des GC Gut Altentann in absoluter DP-World-Tour-Reife. Auch das Zuschauerinteresse erfüllte mit knapp 13.000 Besuchern noch vor dem finalen Sonntag die hohen Erwartung
Es waren durch das regnerische Wetter ganz schwierige Voraussetzungen, aber das gesamte Team hat hervorragende Arbeit geleistet, auch wenn es an die Grenze der Belastbarkeit kam. Spieler und Verantwortliche der Tour haben die Grüns, die Fairways und den ganzen Platz ausdrücklich gelobt“, sagt Veranstalter Edwin Weindorfer, CEO von Golf Enterprises, der sich nicht nur bei seiner Mannschaft bedankte, sondern auch bei allen Kooperationspartner, den Ländern Salzburg und Tirol, dem österreichischen Golfverband sowie den Sponsoren.
„Wir haben in wenigen Monaten eine gute gesunde Basis für das Turnier geschaffen.“ Vor dem Finaltag sind bereits knapp 13.000 Zuschauer nach Altentann gekommen. „Die 20.000 werden wir zwar nicht ganz knacken. Dazu hätten wir Sepp Straka benötigt, aber wir sind von dieser Marke auf keinen Fall weit weg.“
Leo Bauernberger, Geschäftsführer des SalzburgerLand Tourismus, spannte nochmals einen Bogen über die vergangenen Jahre. „Wir haben das Konzept im November 2018 in Dubai der DP World Tour präsentiert. Dann kam Corona dazwischen. Als wir Ende vergangenen Jahres die Chance bekamen, haben wir zugegriffen. Bauernberger bedankte sich ausdrücklich bei Edwin Weindorfer. „Er trägt mit Golf Enterprises das wirtschaftliche Risiko.“ Die vergangenen Tage seien überwältigend verlaufen. „Jack Nicklaus kann stolz auf Altentann sein. 35 Jahre nach dem Debüt der European Tour schließt sich der Kreis. Es ist eine große Chance, diesen tollen Platz für ein Tour-Event zu nutzen.“
Gut Altentann sei auf dem besten Weg, sich zu einem europäischen Top-Platz zu entwickeln. „Dieses Turnier ist eine Investition in die Zukunft des Sommertourismus. Wir benötigen abseits vom Winter auch eine Premium-Sportveranstaltung in einer Weltsportart. Die Bilder, die in den vergangenen Tagen in den TV-Übertragungen in fast 200 Länder gingen, sprechen für sich.“ 25 Prozent der Volkswirtschaft in Salzburg steuert der Tourismus-Sektor bei. Auch Bauernberger bedankte sich beim Team des GC Gut Altentann. „Die Mannschaft hat Großartiges geleistet.“
Karl Czernin, Geschäftsführer des GC Gut Altentann, gab einen kurzen Überblick über die Arbeit am Platz in den vergangenen Tagen und Wochen. „Der Platz hat durch den Regen sehr gelitten. Wir haben Leute vom Team der Murhof-Gruppe dazugeholt und insgesamt mit 30 Greenkeepern den Platz in Schuss gebracht. Zusammen mit dem Agronomen der DP World Tour haben wir schnelle, spurtreue Greens geschaffen. Die gesamte Mannschaft ist stolz darauf, was sie in den vergangenen Tagen geleistet hat.“
Überraschungssieger Nicolai von Dellingshausen
Nicolai von Dellingshausen: „Ich bin noch voll im Tunnel. Von mir aus könnten wir sofort an Loch eins gehen und weiterspielen“, sagte der gebürtige Düsseldorfer nach der Siegerehrung. Mit zwei frühen Birdies an Loch drei und Loch vier hatte von Dellingshausen früh die Führung übernommen und gab sie trotz eines Bogeys an Loch sechs nicht mehr ab. Entscheidend für den Sieg waren zwei lange Putts an Loch neun und zehn zum Eagle bzw. zum Birdie. Damit baute sich der Deutsche drei Schläge Vorsprung im Leaderbord auf, die er bis zum Schluss verteidigte.
„Klar war ich nervös. Aber mit diesem Polster spielte es sich doch etwas leichter, weil ein Bogey nicht gleich alles ändert.“ Als Schlüssel zum Erfolg sieht der Premierensieger die mentale Seite des Spiels. „Ich beschäftige mich schon lange damit. In den vergangenen Wochen habe ich wichtige Erkenntnisse gewonnen. Es freut mich sehr, dass sich das gleich so schnell bezahlt macht“, ließ von Dellingshausen wissen, ohne ins Detail gehen zu wollen.
Rang zwei belegte Marcel Schneider schlaggleich mit Kristoffer Reitan. Der 27-Jährige Norweger spielte nach seinem Sieg in der Vorwoche in Belgien heute eine Bogey-freie Finalrunde mit 60 Schlägen (zehn unter Par). Am letzten Loch hatte Reitan mit einem Eagle-Putt sogar die Chance auf eine 59er-Runde, die es in der Geschichte der Tour bei ca. 800.000 Runden erst einmal gegeben hat. „Ich hatte schon am Morgen ein gutes Gefühl und wollte heute einfach Gas geben. Auf den Back-9 habe ich begonnen, an eine 59er-Runde zu denken, dann bin ich etwas nervöser geworden, speziell nach meinem Schlag aufs Grün an der 18. Leider habe ich dann den Putt falsch gelesen. Es war trotzdem eine sehr gute Runde.“
Bogey-frei blieb auch Marcel Siem. Der deutsche Routinier machte mit einer 63er-Runde (sieben unter Par) noch 14 Plätze im Leaderbord gut und belegte den geteilten fünften Platz. „Es war gestern schon gut, aber da habe ich das Spiel darauf angelegt, Fehler zu vermeiden. Heute habe ich meinem Körper mehr vertraut und mehr Gas gegeben“, sagte der 44-Jährige, der sich vom Turnier in Altentann begeistert zeigte. „Für die erste Austragung war es echt ein sehr gelungenes Turnier.“
Für Österreichs große Hoffnung Maximilian Steinlechner lief der Tag nicht ganz nach Wunsch. Mit einer 72er-Runde (zwei über Par) fiel er mit einem Gesamtscore von 273 Schlägen (sieben unter Par) auf den geteilten 22. Rang zurück. „Es ist leider nicht ganz so gut gelaufen wie die letzten beiden Tage, aber ich kann mit dem Turnier trotzdem zufrieden sein. Ich werde jetzt wieder auf der Hotelplanner-Tour (die ehemalige Challenge-Tour) spielen, um mir eine fixe Tour-Karte für nächste Saison zu sichern.“ Der Tiroler hat in den vergangenen Tagen jedenfalls viele Fans gewonnen. Heute begleiteten den Innsbrucker Hunderte Besucher auf seiner Runde und fieberten mit Österreichs Shooting-Star mit.
In der Gesamtwertung keine große Rolle spielten die beiden anderen Österreicher im Finalwochenende, Bernd Wiesberger und Matthias Schwab. Wiesberger spielte eine 69er-Runde (eins unter Par) und fiel in der Gesamtwertung mit 278 Schlägen um einen Platz auf Rang 51 zurück.
Matthias Schwab rutschte mit einer 75er-Runde (fünf über Par) auf Rang 64 zurück. „Leider zu viele Fehler. Heute weniger die Putts, obwohl ich da auch mehr hätte lochen können, sondern die langen Schläge“, sagte der Schladminger.