Red Bull X-Alps 2025: Generationswechsel bei Favoriten bahnt sich an
14.06.2025
Seit 2009 hat er jede Ausgabe von Red Bull X-Alps gewonnen: Chrigel Maurer (SUI1). Aber im Alter von 42 Jahre weißer er, dass seine Zeit an der Spitze nicht selbstverständlich ist. Bei der Pressekonferenz am Vortag der 12. Edition des Rennens erwähnte der achtfache Champion seine Platzierung beim eintägigen Prolog, er erzielte den 22. Platz, mit keinem Wort.
Im Starthaus des berühmten Hahnenkamms sagte er: „Ich hatte acht gute Editionen und ich weiß, wie viel Glück ich hatte. Letztendlich ist es ein neues Rennen, ein neues Abenteuer. Dieses Jahr ist die Route noch länger. Es sind viele Rookies dabei. Das müssen wir im Auge behalten und um den Sieg kämpfen."
Chrigel Maurer wird heuer vor Herausforderungen gestellt, wie er sie noch nie zuvor gesehen hat. Die Strecke ist die bisher härteste: sie ist die längste, hat drei obligatorische Klettersteige und führt über anspruchsvolles Terrain. Chrigel hat sein Team darauf vorbereitet, dass es ein langes Rennen sein kann.
Und es mangelt nicht an Herausforderern: Allen voran der mehrfache Paragleit Champion Maxime Pinot (FRA2). Bei seinen drei Red Bull X-Alps Teilnahmen belegte er die Plätze zwei, vier und drei. Seine Entscheidung, sich der Herausforderung erneut zu stellen, war nie sicher. Nach dem Jahr 2023 machte er keinen Hehl daraus, dass ihn das Rennen weit über seine Komfortzone hinausbringt. Aber sein zweiter Prolog-Sieg in Folge stimmt ihn hoffnungsvoll: „Wir versuchen, jeden Tag so zu nehmen, wie er kommt, große Fehler zu vermeiden und das Risiko zu beherrschen. Ich versuche, nicht an das Ziel zu denken.“
Zu seiner Strategie meinte er, dass er flexibel bleiben will: „Man muss sich vorbereiten, aber auch bereit sein, sich überraschen zu lassen. Man muss auch bei seinen Entscheidungen vorsichtig sein, wissen, wann man pushen muss, wann man taktische Risiken eingeht und wann es Zeit ist, konservativ zu handeln. Das sind die Challenges."
Auch Celine Lorenz (GER2) - die einzige weibliche Athletin, die an dem Rennen teilnimmt - freut sich sehr auf das Rennen: „Ich bin super aufgeregt, was da auf mich zukommt. Ich fühle mich besser vorbereitet als beim letzten Mal. Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben und so viel wie möglich zu fliegen. Ich weiß, dass ich mit dem Speed der Jungs am Boden nicht mithalten kann. Das Wetter sieht vielversprechend aus, also werde ich versuchen, sie in der Luft zu erwischen".
Über die Vor- und Nachteile, als einzige Frau im Rennen zu sein. „Der Unterschied zwischen Männern und Frauen bei Kraft und Ausdauer ist nichts Neues. Wir Frauen haben allerdings monatlich unseren Zyklus, den wir managen müssen und der unsere Energie beeinflusst. Gleichzeitig sind wir nicht so sehr vom Testosteron getrieben. Manchmal hören wir mehr auf unser Gefühl und das wird mir sehr helfen."
Ulrich Grill, Mitbegründer und Organisator des Rennens, sagte: „Es war bisher eine tolle Woche. Kitzbühel - Kirchberg war und ist der perfekte Austragungsort. Wir hatten großes Glück mit dem Wetter und es sieht gut aus für morgen. Wir freuen uns alle sehr. In diesem Jahr haben wir drei Via Ferratas, das heißt, es ist viel abenteuerlicher, es gibt viel mehr Höhenunterschiede, und das macht das Timing und Strategie entscheidend. Er stellte sogar in Aussicht, dass bei dieser Ausgabe eine neue Generation die Führung übernehmen könnte. „Von den Top 10 des Prologs waren nur drei Veteranen. Entweder haben sich die Veteranen geschont oder wir erleben einen Generationswechsel - es wird interessant sein, das zu sehen."
Die Wettervorhersage sieht für die Athleten vielversprechend aus. Renndirektor Ferdinand Vogel sagte: „Ich denke, dass sie am Sonntagabend bei Turnpoint 2 in den Sextener Dolomiten sein werden. Vielleicht sogar noch früher, so dass sie bereits den ersten Klettersteig bewältigen könnten. Das könnte bedeuten, dass sie bis Montagabend Turnpoint 4, Merano 2000, erreichen können. Dafür müssen sie aber zuerst die Hauptkette der Alpen überqueren. Das wird nicht einfach sein, wenn die Wolkenbasis niedrig ist und für den Nachmittag Gewitter vorhergesagt sind.“
Der Hauptrennen beginnt am Sonntag um 11:30 Uhr in der Schulgasse 2 in Kitzbühel. Die fesselnde Atmosphäre beim Start sollte man sich nicht entgehen lassen. Wer nicht vor Ort sein kann, verfolgt das Rennen über die Live-Berichterstattung online. Der Stream geht um 11:15 Uhr auf dem Red Bull X-Alps YouTube-Kanal mit den Rennreportern Tarquin Cooper und dem ehemaligen Athleten Gavin McClurg live. Das 3D Live Tracking wird um 11:30 Uhr auf redbullxalps.com verfügbar sein.
ÜBER RED BULL X-ALPS
Red Bull X-Alps ist das härteste Abenteuerrennen der Welt. Rund 30 Weltklasseathleten liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen bei dem sie täglich bis zu 150km zu Fuß oder mit dem Gleitschirm zurücklegen und dabei festgelegte Turnpoints auf den höchsten Bergen der Alpen sowie in berühmten Urlaubsorten passieren müssen. Da die Athleten oft bis zu 4.000 Höhenmeter pro Tag überwinden und mehr als hundert Kilometer zu Fuß zurücklegen, ist das Rennen nicht nur ein Test ihrer körperlichen Stärke, sondern bringt die weltbesten Hike-and-Fly-Piloten auch an ihre mentalen Grenzen.
Red Bull X-Alps ist der ultimative Test für Körper und Geist und richtet sich ausschließlich an die besten Abenteuersportler und Gleitschirmpiloten der Welt.
Red Bull X-Alps wurde 2003 von Ulrich Grill und dem mittlerweile verstorbenen Abenteurer Hannes Arch ins Leben gerufen und findet alle zwei Jahre statt. Die 2025er Edition ist die zwölfte Ausgabe des Rennens. Seit 2009 gewann der Schweizer Christian Maurer, oder auch „Chrigel the Eagle“, wie er von den Fans des Rennens genannt wird, jede Ausgabe.