Handynetz im SalzburgerLand: Qualität unter dem bundesweiten Durchschnitt

16.07.2020

Mit durchschnittlich 95,1 Mbit/s hat Sankt Andrä die schnellste Handyversorgung in ganz Salzburg. Wie ein Handynetz-Vergleich von tarife.at zeigt, surft man in der Lungauer Gemeinde daher weit schneller als im übrigen Bundesland,

Das SalzburgerLand liegt aber mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von gerade einmal 22,62 Mbit/s unter dem bundesweiten Durchschnitt.

Testsieger ist Grafenwörth - die niederösterreichische Gemeinde im Bezirk Tulln führt das Rennen mit 166,82 Mbit/s an. Man darf aber jedenfalls getrost nach Fulpmes blicken, das sich mit gerade einmal 4,5 Mbit/s einen Namen als langsamste Gemeinde des Landes macht. Regionales Schlusslicht ist hingegen Mauterndorf mit ebenfalls schleppenden 5,16 Mbit/s.

Die Mobilfunkanbieter werben mit schnellen 5G-Tarifen mit bis zu 500 Mbit/s im Download. Herkömmliche LTE-Pakete sollen immerhin bis zu 350Mbit/s erreichen. Doch wie sieht die Realität aus?

Dazu hat Österreichs größtes Mobilfunk-Vergleichsportal tarife.at 1,75 Millionen Geschwindigkeitsmessungen herangezogen.

Das Ergebnis ist ernüchternd: „Mit durchschnittlich 30,11 Mbit/s erreicht die Geschwindigkeit in Österreichs LTE-Handynetzen nur ein Zehntel der beworbenen Maximalleistung. Das entspricht dem Stand von 2018 (32,5 Mbit/s), wobei man aktuell natürlich Corona-bedingte Netzauslastungen berücksichtigen muss“, so Maximilian Schirmer, Geschäftsführer von tarife.at.

Sankt Andrä als regionaler Ausreißer

Während rund um den Großvenediger bzw. in Richtung Kärnten nur schwaches mobiles Internet zur Verfügung steht, sticht Sankt Andrä im Lungau mit einem sehr guten Ergebnis von 95,1 Mbit/s hervor. Mit einem fast doppelt so schnellen Wert löst Sankt Andrä damit nicht nur Thalgau als schnellste Gemeinde in Salzburg ab, sondern lässt vor allem – das gerade einmal elf Autominuten entfernte – Mauterndorf, mit einem 18,4 Mal langsameren Handynetz, hinter sich.

Dieses Ergebnis lässt Freude aufkommen, die allerdings rasch getrübt wird, wenn man sich die Werte des gesamten Bundeslandes näher ansieht. In Summe ist das Netz in Salzburg nämlich weiterhin eher langsam.

Österreichweiter Testsieger Grafenwörth

Mit 166,82 Mbit/s surft man hierzulande im Durchschnitt nirgends so schnell wie im Niederösterreichischen Grafenwörth. Generell dürfen sich aber vor allem die Wiener und Kärntner über die bundeslandweit beste Internetversorgung des Landes freuen. Insbesondere im LTE-Netz führen sie das Rennen klar an.

Spitzen 5G-Leistungen

80 Prozent der Gemeinden, in denen ausreichend 5G-Messung vorgenommen wurden, erreichen über 200 Mbit/s. In Summe ergibt das ein österreichweites top Ergebnis von durchschnittlich 260,8 Mbit/s. Die schnellsten 5G-Städte sind dabei Linz, Judenburg und Moosburg. Generell ist zu beobachten, dass A1 (anhand der Messungen) die breiteste 5G-Abdeckung bietet, während Magenta (wenn verfügbar) die höchste 5G-Geschwindigkeit liefert.

Der beste Zeitpunkt zum surfen

Der beste Moment, um im Internet zu surfen, wäre Dienstag um 5 Uhr in der Früh. Da sind die wenigsten Menschen online und die Leistung daher am besten. Im Gegensatz dazu lässt die Geschwindigkeit generell zwischen 19 bis 20 Uhr zu wünschen übrig (Median: 17,05 Mbit/s). Da aber speziell Sonntagabend viele das Wochenende mit Netflix, Youtube und Co. ausklingen lassen, ist die Qualität dann besonders schlecht, mit einem Tiefpunkt gegen 20 Uhr.

Daten & Methodik

Als Datenbasis dienen 1,75 Millionen Messungen, die im Zeitraum von 1. Jänner bis 18. Juni 2020, über den tarife.at Speedtest oder die RTR-Netztest App der Regulierungsbehörde durchgeführt worden sind. Virtuelle Mobilfunker (MVNOs) wurden dem entsprechenden Netz zugeordnet. Als Mittelwert dient der Median. Wenn nicht anders angegeben beziehen sich die Werte stets auf das LTE-Netz (4G).

Wer die Geschwindigkeit an seinem Standort prüfen möchte hat dazu über die SpeedMap von tarife.at die Möglichkeit: https://www.tarife.at/speedmap.

 

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