„Schatten“ Wir wollten leben!

22.05.2011

HTL Salzburg: Verkehrssicherheitsprojekt für Jugendliche

HTL-Schueler Oliver Prexl (c) ÖAMTC
Schatten "Sarah"

Ein Drittel aller Verkehrstoten ist jünger als 24 Jahre. Im Jahr 2010 gab es in Salzburg bei den 15- bis 24-Jährigen 14 Getötete und 1.141 Verletzte. Österreichweit wurden im Vorjahr bei Verkehrsunfällen 129 Jugendliche getötet und 14.069 verletzt.

Mit der Aktion "Schatten" beschreitet der ÖAMTC nun einen völlig neuen, unkonventionellen Weg für präventive Verkehrssicherheitsarbeit bei Jugendlichen: Es sind reale Schicksale von Alterskollegen, die die Jugendlichen  ansprechen und zum Nachdenken anregen sollen. "Ziel ist es, den Jugendlichen auf authentische Weise das Thema Verkehrssicherheit „rüberzubringen“, erklärt ÖAMTC-Chef Erich Lobensommer.

Wir wollten leben – sieben Schicksale, sieben Schatten

Im Mittelpunkt der Aktion "Schatten" stehen sieben lebensgroße Figuren. Jede Silhouette steht für einen jungen Menschen aus Österreich, der in den vergangenen Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Betroffen macht, dass all diese Fälle wirklich passiert sind. Die berührenden Texte auf den Figuren wurden zum Großteil von den Angehörigen selbst verfasst. Sie erzählen vom Leben der Jugendlichen, von ihren Wünschen und ihren Plänen für die Zukunft. Und sie erzählen vom den letzten Sekunden ihres Lebens, vom Verkehrsunfall, der zum Tod geführt hat.

"Für die Eltern Geschwister und Freunde ist nach solchen Schicksalsschlägen nichts mehr, wie es war. Unser Dank gilt daher in besonderem Maße den Angehörigen, die durch ihre Kooperation ermöglichten, dass diese Aktion zustande kommt", erklärt  ÖAMTC-Direktor Lobensommer.

Die Wander-Ausstellung  "Sieben Schicksale - Sieben Schatten" startet am 11. Mai – dem internationalen „Road Safety Day“ zeitgleich an fünf Schulen in fünf österreichischen Landeshauptstädten. In Salzburg findet die Premiere in der HTL in Itzling statt.

Mit rund 2.000 Schülerinnen und Schülern ist die HTL Itzling die größte Schule in Westösterreich. „Wir sind immer wieder mit Verkehrsunfällen konfrontiert, bei denen Schüler verletzt oder gar getötet wurden“, berichtet Direktor Herbert Kittl. Mit allgemeinen Sicherheitsappellen stoßen die Pädagogen allerdings schnell an ihre Grenzen. „Gerade in der Altersgruppe der über 15-Jährigen ist es schwierig,  mit diesem Thema zu punkten. Die Aktion „Schatten“ beschreitet ganz neue Wege, um die Jugendlichen für dieses Thema zu sensibilisieren", begrüßt Herbert Kittl die Initiative.

Unterstützung kommt auch vom Land Salzburg: "Statistiken nützen wenig, wenn es um Bewusstseinsbildung geht, denn nackte Zahlen sind anonym. Nur allzu leicht wischen wir die Warnungen vor den Risiken im Straßenverkehr mit einem unbewussten „das betrifft mich nicht“ vom Tisch.  

Unterrichtsbegleitung und Eigen-Initiative

Angedacht ist, dass die Ausstellung der Schattenfiguren für einige Wochen an einer Schule bleibt und dass die Themen Unfall, Unfallursache, Unfallprävention und Eigenverantwortung von den Lehrern im Unterricht aufgenommen werden. Die Jugendlichen selbst können auf der dafür eingerichteten Homepage www.oeamtc.at/schatten (ab 11.5 online) sowie auf Facebook die Aktion kommentieren und posten, wie diese Art der "Konfrontation" bei ihnen ankommt.

Zu den Öffnungszeiten der HTL ist die Ausstellung für alle Interessierten zugänglich.

Die Aktion „Schatten“ wird auch wissenschaftlich begleitet. Eine Studentin der Universität Salzburg wird sich in ihrer Masterarbeit mit der Ausstellung und ihren Auswirkungen beschäftigen.

zurück