Corona in Salzburg: Samariterbund zieht Zwischenbilanz

19.06.2020

Corona-Einsatz (c) Samariterbund
Corona-Einsatz des Samariterbundes

Die Corona-Infektionen in Salzburg steigen wieder. Unterdessen zieht der Samariterbund Salzburg eine Zwischenbilanz: Über 60.000 mal kam das Fieberthermometer beim SAMARITERBUND SALZBURG bisher im Zuge der Eindämmung der Corona-Pandemie zum Einsatz. Zurzeit sind es 1.800 Messungen pro Tag (Tendenz stark steigend), die rund um die Uhr an 7 Tagen pro Woche von SAMARITERN an den Zugangsschleusen der Salzburger Landeskliniken durchgeführt werden.

Krisenerprobt und hochprofessionell, das sind jene Attribute mit denen der SAMARITERBUND SALZBURG bisher seine Einsätze im In- und Ausland erfolgreich bewältigen konnte. Dahinter steckt eine gute Ausbildung, Übungen und eine straffe Organisationsstruktur mit klaren Verantwortlichkeiten und Prozessketten, die in Katastrophenfällen nach einem fixen Schema zur Anwendung kommen. Die Corona-Pandemie stellte wie die Flüchtlingswelle 2015 Politik, Behörden  wie auch Einsatzkräfte vor einer noch nie dagewesenen Herausforderung, dazu Samariterbund Geschäftsführer Christian Dengg: "Corona ist für uns zu einem gewissen Grad einschätzbarer geworden. Mittels Beobachtung von unter anderem Infektionsraten und weiterer umfangreicher Daten lässt sich etwas eingrenzen, wie sich Corona innerhalb eines gewissen Zeitfensters entwickeln könnte. Das bringt uns im  Gegensatz zu einer plötzlichen Naturgewalt in eine Aktivposition."

Zusätzlich zu der 24-stündigen Betreuung der Haupt- und Nebenschleuse zum Landeskrankenhaus Salzburg sind SAMARITER bei der CV19 ABSTRICHSTATION SÜD vor Ort, um dort Verdachtsfälle auf eine etwaige  Infektion zu prüfen. "Alles läuft hier sehr professionell - ebenso professionell und effektiv läuft die Zusammenarbeit mit den Behörden und mit dem Roten Kreuz." berichtet Dengg. Mittlerweile wurden alleine bei dieser Abstrichstation rund 2000 Proben abgenommen.

"Das Leben in der Lage"

Die umfassenden Aufgaben, die von Einsatzorganisationen wie den SAMARITERBUND SALZBURG bei Katastrophen professionell zum Schutz von Mensch und Umwelt erbracht werden, zeigen sich dadurch, dass alleine für Corona-Maßnahmen bereits über 25.000 Stunden von SAMARITERN geleistet wurden. Als Zentrale Koordinationsstelle schaffen es Einsatzorganisationen wie der SAMARITERBUND SALZBURG ihnen zugehörige relevante Personalkräfte und Material zu mobilisieren und zum Einsatz zu bringen. Als "das Leben in der Lage" beschreibt Dengg, die Fähigkeit von Einsatzstäben in dynamischen Krisensituationen professionell zu agieren bzw. zu reagieren.

Corona hinterlässt schmerzhafte Spuren

Ökonomisch betrachtet hinterlässt auch das Corona-Virus beim SAMARITERBUND Salzburg ein riesiges finanzielles Loch, denn bedingt durch den Lockdown sanken die täglichen PatientInnentransporte von 1.200 auf rund 200 pro Tag. Die Samariter Seniorentageszentren wurden geschlossen, sämtliche Erste Hilfe Kurse und Ambulanzdienste abgesagt. Auch die im gemeinnützigen Bereich so wichtige Unterstützung durch Spendensammlungen konnten natürlich nicht mehr durchgeführt werden.

 

FACTS & FIGURES SAMARITERBUND SALZBURG

 

MitarbeiterInnenstand:

450

Damen und Herren

Transportleistung Salzburg:

236598

Patienten pro Jahr transportiert

Tagesdurschnitt:

rund 1200

Patienten

Fuhrpark:

108

Fahrzeuge

Schulung:

278

Erste Hilfe Kurse

Ambulanzdienste:

166

Veranstaltungen sanitätstechnisch betreut

Seniorentageszentren:

2

Einrichtungen

Seniorentageszentren:

2430

Besuchertage

Essen auf Rädern:

11744

Mahlzeiten ausgeliefert

Grundversorgung:

5

Einrichtungen

Grundversorgung:

rund 100

Asylwerber in Betreuung

Wasserrettung:

1

Zell am See

 

 SAMARITERBUND SALZBURG - DIE FAKTEN:

Österreichweit engagieren sich im Samariterbund tausende Menschen haupt- und ehrenamtlich, als Zivildiener oder als Teilnehmerin eines Freiwilligen Sozial- oder Integrationsjahres tatkräftig im Sozialbereich. Der Tätigkeitsbereich des Samariterbundes stützt sich unter anderem auf folgende Säulen: Rettungs- und Krankentransport, Wasserrettung, die sozialen Dienste wie Grundversorgung, Seniorentageszentren und Essen auf Rädern, die interne und externe Schulung, Ambulanzdienste sowie auf die Katastrophenhilfe im In- und Ausland.

Der SAMARITERBUND ist seit über 80 Jahren in Österreich tätig und seinem Motto „Wir übernehmen Verantwortung!"– über alle politischen, religiösen und kulturellen Grenzen hinweg“ - treu geblieben. In Summe sind rund 450 MitarbeiterInnen für den SAMARITERBUND SALZBURG und seine KlientInnen im Einsatz, davon sind mehr als 30 % ehrenamtlich tätig.

PATIENTENTRANSPORT:

Rettungs-, Krankentransport und Behindertentransporte, Europaweiter Rückholdienst, Therapiefahrten, Dialysefahrten, Gutscheinfahrten und Vieles mehr. Von der Leitstelle in der Michael-Walz-Gasse ins Salzburg Maxglan werden täglich bis zu 1200 Transporte disponiert und mit derzeit rund 100 Fahrzeugen durchgeführt. Aktuell werden täglich weit über 500 Anrufe vom Leitstellenteam entgegengenommen. Die MitarbeiterInnen in der Leitstelle sind erfahrene, bestens geschulte Rettungs- bzw. NotfallsanitäterInnen und verfügen über hervorragende einsatztaktische und führungstechnische Erfahrung.

Um nicht (mehr) so mobilen Mitmenschen das Alltagsleben etwas zu erleichtern und einer sozialen Isolation und Vereinsamung vorzubeugen, kann der SAMARITERBUND - finanziell unterstützt vom Land Salzburg - auch einen Gutscheinfahrdienst anbieten. Von der Einkaufsfahrt über den Theaterbesuch bis hin zum Ausflug ins Kaffeehaus, sind die Ziele Ihrer Fahrt freiwählbar. Selbstverständlich kann man diese Transportleistung auch an Sonn- und Feiertagen in Anspruch nehmen.

WASSERRETTUNG:

Im Pinzgau ist der SAMARITERBUND SALZBURG für die Wasserrettungstechnischen Belange am Zeller See zuständig – 30 speziell ausgebildete Helferinnen und Helfer sorgen hier mit zwei Motorboten und weiterer umfangreicher Einsatzausrüstung für die Sicherheit am See.

AMBULANZDIENST (Eventbetreuung):

Unter Ambulanzdiensten, ist die sanitätsdienstliche Betreuung verschiedenster Veranstaltungen zu verstehen. Der SAMARITERBUND betreut unter anderem Sportveranstaltungen, Konzertveranstaltungen, Messen, Seminare, Feste und Ausstellungen sanitätstechnisch.

MEDIKAMENTENNOTDIENST:

Um erkrankten Menschen den Zugang zu Medikamenten zur erleichtern bieten der SAMARITERBUND einen Medikamentennotdienst an. Nach Vorlage eines Rezepts bringen Samariter die Notfallmedikamente direkt nach Hause. Dieses Service für die Salzburger Bevölkerung kann der SAMARITERBUND durch die finanzielle Unterstützung durch die Stadt Salzburg kostenlos anbieten.

KATASTROPHENSCHUTZ:

Der SAMARITERBUND engagiert sich seit vielen Jahren im Bereich der nationalen und internationalen Katastrophenhilfe. Die Samariter verfügen hier über einen großen Erfahrungsschatz - von medizinischer Soforthilfe über die Trinkwasseraufbereitung bis hin zum Wiederaufbau von zerstörten Strukturen. Unter den letzten größeren Einsätzen im Inland waren der große Flüchtlingseinsatz in Salzburg und das Hochwasser Oberösterreich. Im Ausland war der Samariterbund Salzburg unter anderem am Tsunami Einsatz in Sri Lanka, am Erdbebeneinsatz in Haiti und am Hochwassereinsatz am Balkan (Bosnien und Serbien) beteiligt.

ERSTE HILFE KURSE:

Das Landesschulungszentrum der SAMARITER bietet ein vielfältiges Kursangebot: Von „Lebensrettende Sofortmaßnahmen“ (Fahrschulkurs – 6 Stunden) über Betriebsersthelferausbildungen (4 bis16 Stunden) undDefibrillator-Einschulung bis hin zu Spezialkursen für Notfälle im Kindesalter, der staatlich anerkannten Rettungssanitäter-Ausbildung und weiteren Ausbildungen im Sanitäts- und Führungsbereich.

SOZIALE DIENSTE:

Dazu zählen das Seniorentageszentrum in Hallein und in Schleedorf, das Samariter Menü Service (Essen auf Rädern) sowie die Grundversorgung in Flüchtlingseinrichtungen.

In Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern engagiert sich der SAMARITERBUND im Rahmen des Virgilbusses in der medizinischen Basisversorgung für obdachlose Menschen und Armutsmigranten in Salzburg.

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