SPAR Zentrale in Salzburg: Schwere Kritik von Tierschützern

02.06.2022

Demo gegen Spar (c) VGT
Demo gegen Spar

Die Verhandlungen über das sogenannte “Tierschutzpaket” der Regierung kommen nun in die heiße Phase – noch vor der Sommerpause des Parlaments -  sollen die Reformen beschlossen werden. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) mach in der Sache neuerlich Druck und übt schwere Kritik am Spar-Konzern! 

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: “Als der VGT vor fast 30 Jahren aufdecken konnte, dass damals ca. 25 % der als Freiland- oder Bodenhaltung deklarierten Eier in Wahrheit aus Käfighaltung kamen, waren BILLA und SPAR sofort zur Zusammenarbeit bereit, um diesen Schwindel abzustellen. Aber BILLA – damals noch nicht bei REWE – ging einen Schritt weiter und beendete den Käfigeiverkauf grundsätzlich. Die anderen Supermarktketten inklusive SPAR konnten durch intensive Kampagnen des VGT erst nach dem Verbot der Käfighaltung über 10 Jahre später dazu gewonnen werden. Jetzt prescht BILLA wieder vor, verkauft nur noch Fleisch aus Österreich und ab Oktober 2022 soll der gesamte Frischfleischverkauf sukzessive auf Tierwohl umgestellt werden. Dazu genau zur richtigen Zeit die deutliche, öffentliche Verurteilung des Vollspaltenbodens und der Aufruf an die Regierung, ihn zu verbieten. SPAR muss jetzt nachziehen. SPAR hat einen sehr großen Einfluss auf die AMA. Es würde der Supermarktkette leicht fallen, die AMA dazu zu bringen, ihren Mindeststandard in der Schweinehaltung zu erhöhen und den Vollspaltenboden abzuschaffen. Das wäre genau der richtige Schritt, um jetzt den Umstieg auf Mehrflächenbuchten mit Stroheinstreu und doppeltem Platz einzuleiten. Die Schweine können nicht mehr ewig warten, der Ausstieg aus der intensiven Tierindustrie muss jetzt angegangen werden!"

“REWE prescht da mit seinen Marken BILLA und BILLA PLUS vor und fordert ein Verbot des Vollspaltenbodens in der Schweinehaltung. Ab Oktober 2022 soll das Frischfleisch in diesen beiden Supermarktketten sukzessive auf Mehrflächenbuchten mit Stroheinstreu und doppeltem Platz umgestellt werden. SPAR dagegen trottet hinterher. Zwar lehne man auch den Vollspaltenboden ab, wurde nach REWEs Initiative verkündet, aber Konsument:innen seien schwer für Tierwohlprogramme zu gewinnen und man setze auf das AMA „Güte“siegel mit dem vom VGT und anderen NGOs kritisierten Mindeststandard, der nicht einmal mit dem miesesten Standard in Deutschland mithalten kann. Nach einem Gespräch mit SPAR, bei dem die Supermarktkette bekräftigt hat, beim AMA Mindeststandard zu bleiben, demonstriert der VGT nun immer wieder vor der Firmenzentrale in Salzburg. Am 8. Juni 2022 gibt es einen runden Tisch aller namhaften Supermarktketten bei Tierschutzminister Rauch. Bis dahin, so hofft der VGT, kann auch SPAR auf den Kurs eingeschworen werden, aus dem Schweine-Vollspaltenboden-Fleisch auszusteigen.” so der VGT in einer Presseaussendung.

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