Salzburger Bauernherbst 2022: Kulinarisches aus dem Bauerngartl und große Bräuche im Fokus

11.08.2022

Bauernherbst 2022 (c) SLT Neumayr
Bauernherbst 2022

Nach zwei Jahren, in denen viele Feste und sogar Jubiläums-Veranstaltungen pandemiebedingt abgesagt worden sind, soll beim Salzburger Bauernherbst in diesem Jahr wieder das Zusammensein im Vordergrund stehen. Das Motto 2022 „Vom Gartl auf den Teller“ könnte dafür passender nicht sein: Was das Bauerngartl an köstlichen Zutaten liefert, veredeln Salzburgs Bäuerinnen und Bauernherbst-Wirte zu Klassikern der Alpinen Küche. Dass der Bauernherbst wieder groß wird, symbolisiert auch das Eröffnungsfest in Tamsweg – mit dem Samson als sprichwörtlich größten Brauch im SalzburgerLand.

Schon 2020 hätte die Bauernherbst-Eröffnung in Tamsweg stattfinden sollen, am 20. August 2022 ist es endlich soweit: Die Lungauer Bezirkshauptstadt ist bereit für die feierliche Eröffnung der „fünften Jahreszeit“ im SalzburgerLand.

Bauernherbst dieses Jahr auch bundesländerübergreifend

Der Bauernherbst ist in der Salzburger Bevölkerung tief verwurzelt und findet in diesem Jahr bereits zum 27. Mal statt. Bäuerinnen und Bauern, Produzenten, Gastronomie- und Handwerksbetriebe sowie zahlreiche Heimat- und Brauchtumsvereine werden von 20. August bis 31. Oktober 2022 wieder aktiv zum Gelingen der „fünften Jahreszeit“ beitragen.

Dass der Bauernherbst wieder größer wird, zeigt sich auch an der Rekordzahl von teilnehmenden Orten, und das in allen Regionen vom Salzburger Seenland im Norden bis hinein in den Salzburger Lungau oder die Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern im Süden. Neu an Bord ist die Wolfgangseeregion mit St. Gilgen, Strobl und St. Wolfgang sowie Eugendorf, Elsbethen und die europäische Kulturhauptstadt von 2024, Bad Ischl.

Spätsommer und Herbst bei Gästen immer mehr gefragt

Seit Anbeginn war einer der Grundgedanken des Salzburger Bauernherbstes auch, die touristische Nebensaison zu beleben. Schon vor der Pandemie zeichnete sich ein immer stärkerer Trend in Richtung der Spätsommer- und Herbstmonate ab, der sich in den vergangenen zwei Jahren sogar noch verstärkte: „In den Monaten August, September und Oktober hatten wir 2021 die stärksten Nächtigungswerte seit Aufzeichnungsbeginn“, sagt Leo Bauernberger, Geschäftsführer der SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft (SLTG).

„Auch wenn es nicht um Rekorde geht, so zeigt das doch deutlich die zunehmende Attraktivität unserer Destination in dieser besonderen Jahreszeit. Der wertschätzende Umgang mit den natürlichen Ressourcen, das Feiern und Pflegen von regionalem Brauchtum, der Genuss von handgemachten Spezialitäten und das herzliche Miteinander – der Salzburger Bauernherbst steht für Werte, für die unsere Gäste das SalzburgerLand in besonderem Maße schätzen und die gerade jetzt umso wichtiger sind“, so Bauernberger. „Darüber hinaus ist das Angebot in besonderer Weise beispielgebend für die seit Jahrzehnten gelebte Allianz von Landwirtschaft und Tourismus, die unsere Region so prägt.“

Landwirtschaft und Tourismus: Eine besondere Erfolgsgemeinschaft 

Neben dem gemeinsamen Feiern und der bäuerlichen Kultur ist der Genuss von regionalen Speisen und Produkten die „dritte Säule“ und damit ein unverzichtbarer Bestandteil des Salzburger Bauernherbstes.

Bauernherbst-Motto 2022: „Vom Gartl auf den Teller“

Dem regionalen Genuss kommt im Bauernherbst seit Anbeginn eine ganz besondere Bedeutung zu. „Salzburgs Bäuerinnen und Landwirten ist es zu verdanken, dass das SalzburgerLand als Feinkostladen Europas gilt. Ihre Bauerngärten, aber auch ihre Felder und Wälder liefern eine unglaubliche Vielfalt an Zutaten für köstliche Gerichte, die bei keinem Bauernherbst fehlen dürfen. Das diesjährige Motto ‚Vom Gartl auf den Teller‘ soll die kulinarischen Schätze unseres Landes noch mehr in den Vordergrund rücken“, so Leo Bauernberger, SLTG. In den Genuss dieser bäuerlichen Spezialitäten und Gerichte der Alpinen Küche kommen die Besucher bei zahlreichen Hoffesten, bei 340 Bauernherbst-Wirten, in Hofläden oder auf Wochen- und Spezialitätenmärkten.

Samson als großer Brauchtums-Botschafter

„Dass der Bauernherbst nach zwei herausfordernden Jahren wieder größer wird, zeigen wir auch symbolisch mit dem Feiern der ganz großen Bräuche im SalzburgerLand“, blickt SLTG-Geschäftsführer Bauernberger auf die kommenden Wochen und Monate. So steht schon beim Eröffnungsfest in Tamsweg der im wahrsten Sinn des Wortes größte Brauch im Mittelpunkt: der Lungauer Samson. Die oftmals mehr als sechs Meter hohen biblischen Figuren, die ihren Ursprung im Alten Testament haben und deren erste „Auftritte“ im frühen 18. Jahrhundert dokumentiert sind, sind fester Bestandteil des regionalen Brauchtums und auch international bekannt. Seit 2010 zählt das Lungauer Samsontragen zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO.

„Während der Zeit der Aufklärung war der Samson sogar einige Jahrzehnte verboten, da er dem damaligen Salzburger Erzbischof zu prunkvoll war“, erzählt Michael Fuchsberger, Obmann der Samsongruppe Tamsweg. „Doch die Lungauer haben sich den Brauch nicht nehmen lassen und abseits der kirchlichen Prozessionen ihren Samson gefeiert.“ Der Samson sei damit auch in gewisser Weise ein Symbol für die Widerstandsfähigkeit und das Traditionsbewusstsein der Salzburgerinnen und Salzburger. „Er passt perfekt in die aktuelle Zeit und natürlich zum Bauernherbst. Wir freuen uns schon sehr auf die Eröffnungsfeier am 20. August“, so Fuchsberger.

Begleitet wird der Lungauer Samson traditionell von seinen Weggefährten, den rund zwei Meter „kleinen“ Zwergen. Zum Festtagsumzug gesellen sich außerdem Musik- und Volkstanzgruppen, Schützen und Trachtenvereinen.

Bauernherbst-Höhepunkte 2022

Wer es am Eröffnungswochenende nicht nach Tamsweg schafft, kann den Samson auch später noch bei Bauernherbst-Umzügen in einigen anderen Lungauer Gemeinden in voller Größe erleben. Neben dem Samsontragen sind im Bauernherbst noch weitere große Salzburger Bräuche im Fokus: Almabtriebe, Erntedankfeste, Schnalzer, das Preberschießen und der Liachtbratlmontag.

Das diesjährige Bauernherbst-Motto „Vom Gartl auf den Teller“ kann auf unterschiedlichste Weise genossen werden. Erlebnisse in freier Natur stehen dabei im Vordergrund, wie etwa Bauernherbst-Wanderungen, Führungen durch Bauerngärten oder Workshops wie Herbstkranz­binden. Kulinarisch tritt das Motto v.a. auf den Speisekarten der Bauernherbst-Wirte, bei Hofwanderungen, auf Bauernmärkten oder bei zahlreichen Spezialitätenwochen in Erscheinung.

 

Alle Programm-Höhepunkte des diesjährigen Bauernherbstes:

www.bauernherbst.com

www.salzburgerland.com/de/die-6-wichtigsten-braeuche-im-bauernherbst/

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