"BEST OF WIEN" kocht im Hangar-7 auf

07.03.2017

BEST OF WIEN

Das Restaurant Ikarus schafft Platz, denn im März 2017 kommen gleich 4 Gastköche, und sie haben Großes im Gepäck: zusammen 7 Michelin-Sterne und 14 Gault&Millau-Hauben. Wer einen Streifzug durch die Haute Cuisine Wiens unternimmt, wird um diese Herren nicht herumkommen:

Paul Ivic aus dem Restaurant Tian, Heinz Reitbauer vom Steirereck, Markus Mraz von Mraz und Sohn sowie Silvio Nickol aus dem Palais Coburg. Jeder von ihnen prägte und prägt die österreichische Feinschmeckerszene mit seiner ganz eigenen Handschrift. 

Paul Ivic, Tian

„Tian“, so heißt im Chinesischen der Himmel, im Französischen ein vegetarischer Eintopf und in Wien das einzige fleischlose Restaurant der Stadt mit Michelin-Stern. So facettenreich wie beim Namen geht es auch auf den Tellern in der Himmelpfortgasse zu. Das Tian verspricht „einzigartige vegetarische Küche“. Eingelöst wird dieses Versprechen von Küchenchef Paul Ivic und seinem Team, die gemeinsam fast vergessene Gemüse-, Obst-und Getreidesorten zu einzigartigen Kompositionen vereinen. Und wahrlich, kulinarische Kostbarkeiten wie Topinambur mit Bergwiesenheu und Zimt sind definitiv ein Grund, um in den „Himmel“ zu kommen. Und das ist noch nicht alles: Das Tian überzeugt auch mit vegetarischer und veganer Patisserie. Bereits seit 2011 kreiert der erst kürzlich vom Gault&Millau ausgezeichnete „Patissier des Jahres 2016“ Thomas Scheiblhofer im Tian kunstvolle süßen Kreationen auf höchstem Niveau.

Heinz Reitbauer, Steirereck

Als hätte Heinz Reitbauer gleich noch die Baupläne des Restaurants selbst gezeichnet, so steht es da, das Steirereck im Wiener Stadtpark: eine mondäne Villa aus 1903, die durch einen modernen, fast futuristischen Glasbau ergänzt wurde. Auf den Tellern des Restaurants ist dieses Konzept wiederzuerkennen. Die traditionell österreichischen Gerichte werden von Heinz Reitbauer mutig in die Moderne übertragen, ohne dabei jedoch ihre Ursprünglichkeit zu verlieren. Daraus entstehen Kompositionen wie Fasan mit Salzzitronen-Zwiebel, Mangold und Ananaskirsche oder Rehbock mit Spinat, Kokos und Erdmandel. Eine gelungene Gratwanderung, die dem Haus bereits seinen zweiten Michelin-Stern bescherte.

Markus Mraz, Mraz und Sohn

Guter Geschmack ist Familiensache – zumindest im Restaurant Mraz und Sohn. Angefangen hat alles im Vorstadt-Wirtshaus von Vater Karl-Heinz. Hier blickte der Sohnemann, der heutige Küchenchef Markus Mraz, zum ersten Mal über den Tellerrand hinaus. Dort sah er seine Vision einer modernen Küche, die auf den ersten Blick so gar nicht österreichisch ist. Nach ersten geglückten Experimenten übernahm der kreative Sohn das Restaurant und verwandelte es in ein Prunkstück der Wiener Kulinarik. Seine Küche überrascht das Auge, spielt mit den Geschmacksknospen und hat sich doch eine angenehme Einfachheit bewahrt.

Das merkt man zum Beispiel an der Karte, die der unkonventionelle Chefkoch schlichtweg abgeschafft hat. Seine Gäste stellt er seitdem nur noch vor die Frage: vier, sechs oder neun Gänge? Dass dieses einfache, aber gewagte Konzept funk­tioniert, zeigen nicht nur die Gäste, die den Weg hinaus nach Wien-Brigittenau gerne auf sich nehmen, sondern auch zwei Michelin-Sterne.

Silvio Nickol, Palais Coburg

„Pflege deine Neugier“, so lautet das Credo des Wiener Gourmetrestaurants Palais Coburg. In der herrschaft­lichen Atmosphäre des 1845 errichteten Palais treffen entdeckungsfreudige Gäste auf einen Küchenchef, der seine Neugierde bei Größen wie Harald Wohlfahrt und Heinz Winkler pflegte. Silvio Nickol schöpft aus seinem reichen Erfahrungsschatz, um seine Gäste auf ein kulinarisches Abenteuer zu entführen, das der Gault Millau 2017 wie folgt beschreibt: „Eine Entwicklung, die von Perfektion ausgehend in einen anderen, besseren Zustand übergeht, in eine Art sinnliche Perfektion, perfekte Sinnlichkeit.“ Zu diesen Worten verleiten Kompositionen wie Gänseleber, Hibiskus, Kerbelwurzel und Kirsche, die unprätentiös auf die Gaumen der Feinschmecker wan­dern, um dort mit einer wahren Geschmacksexplosion zu verzücken.

 

Foto: Heinz Reitbauer, Markus Mraz, Paul Ivic und Silvio Nickol (c) Helge Kirchberger Photography Red Bull Hangar 7

 

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