Motorrad Grand Prix von Österreich 2021: KTM-Heim-Triumph

16.08.2021

Brad Binder (c) Joerg Mitter Red Bull Content Pool
Brad Binder

In einer Flag-to-Flag-Nervenschlacht pokert sich Brad Binder zum KTM-Heim-Triumph! Mit Slicks rutscht der Südafrikaner am Limit über die letzten drei Runden wie auf Glatteis zum Sieg vor zehntausenden Fans. Die KTM-Tribüne verwandelte den Spielberg einmal mehr in einen orangen Vulkan! Francesco Bagnaia und Jorge Martín auf Platz 2 und 3 sowie die ganze Motorsport-Welt ziehen anerkennend den Hut. Bei seinem letzten Österreich-Rennen holt Valentino Rossi einen 8. Platz.

Pole Setter Jorge Martín musste die Führung wenige Kurven nach dem Start an Francesco Bagnaia abgeben. Die Blicke der Teams waren angespannt gegen den Himmel gerichtet und der Showdown am Red Bull Ring entwickelte sich zu einer Flag-to-Flag-Nervenschlacht! Während Marc Márquez und Francesco Bagnaia mit Messern zwischen den Zähnen um die Führung kämpften, holten Jack Miller und Alex Rins als erste ihre Regen- Bikes ab – fünf Runden vor Schluss! Eine Runde später kamen alle Rider der Führungsriege in die Box – alle, bis auf Brad Binder, der nach dem Motto „alles oder nichts“ die restliche Renndistanz mit einer Null-Grip-Strate- gie fortsetzte. Er sorgte für unfassbare Szenen und feierte damit seinen zweiten Sieg für den österreichischen Rennstall Red Bull KTM Factory Racing!

Brad Binder (RSA/KTM): „Das war wirklich scary. Als ich den Regen kommen sah, habe ich überlegt, wie viel ich verliere, wenn ich nicht wechsle, oder wenn ich auf Slicks bleibe. Beim Heimrennen für KTM – habe ich mir gesagt – musst du das jetzt machen, und bin einfach draußen geblieben! In der ersten Runde, als ich alleine war, konnte ich noch pushen, aber dann waren die Reifen beim Teufel. Ich weiß gar nicht, wie oft ich gedacht habe: So, das war’s jetzt! Sensationell, dass es wirklich geklappt hat.“

Francesco Bagnaia (ITA/Ducati): „Das war eine harte Nummer. Sechs Runden vor Schluss hat der Regen so richtig zugenommen, es war total schwierig, reinzukommen. Brad hat etwas Unglaubliches gemacht! Mit Slicks ist es fast unmöglich, weiterzufahren. Meine Pace war konstant, der zweite Platz ist super, aber nicht genug. Vielleicht habe ich am Anfang nicht genug gepusht.“

Jorge Martín (ESP/Ducati): „Die Pace und der Rhythmus haben am Anfang gut gepasst. Dann bin ich einmal zu weit gegangen, das Rennen war für mich eigentlich vorbei, weil die Reifen zu heiß geworden sind. Den An- schluss habe ich damit komplett verloren und nur gehofft, dass mir der Reifen nicht um die Ohren fliegt. Dann kam der Regen. Über P3 bin ich super happy, das ganze Team hat einen sensationellen Job gemacht!“

Abschied von Valentino Rossi
Nach dem Rennen begeisterte außerdem ein emotionales Tribut für Valentino Rossi die Fans. Zu Ehren der Zweirad-Legende, die seine letzte MotoGP-Saison bestreitet, überraschte ein Bell Cobra TAH-1F Helikopter der Flying Bulls bei einem Flug über die österreichische Grand-Prix-Strecke mit einer eigens kreierten Rossi-Fahne. Der Spielberg verneigt sich vor dem großen Valentino Rossi und sagt „Danke!“ für die vielen unvergesslichen Momente bei acht gemeinsamen Rennwochenenden seit 2016.

Kofler legt sich bei Heimrennen ins Zeug

In der Moto3 kämpfte der einzige österreichische WM-Starter Maximilian Kofler bis zur letzten Runde um Punkte und konnte ganz knapp auf Platz 16 nicht anschreiben. Kurz vor dem Zielstrich schnappte Sergio Garcia (GASGAS) dem KTM-Rider Deniz Öncü noch den Sieg weg. Das Moto2- Rennen dominierte Raul Fernandez für das Team Red Bull KTM Ajo.

zurück