Eishockey-Krimi gegen KAC

31.01.2011

David Schuller (KAC) und Ryan Duncan (EC RBS) (c) GEPA
Schuller im Fight mit Duncan

Das war Eishockey vom Feinsten, so wie es das für gewöhnlich nur im Play Off zu bewundern gibt. In einer packenden Partie rissen die Salzburg im letzten Dritten dem KAC den sicher geglaubten Sieg noch eiskalt weg. Erst 43 Sekunden vor Overtime-Ende sicherte Duncan mit einem Penalty den Sieg der Bullen. Zugleich gab es das 100. Bullen-Heimtor.

EC Red Bull Salzburg - EC-KAC 2:1 (0:0, 0:1, 1:0) n.V.
Tore: Latusa (59.), Duncan (65./PS) resp. Craig (37.)

Marco Pewal (Adduktoren), Dominique Heinrich (Fuß) und Brent Aubin (krank) fehlten, als der EC Red Bull Salzburg zum Topspiel der Erste Bank Eishockey Liga gegen den KAC in der (bis auf den Fan-Sektor) ausverkauften Salzburger Eisarena einlief. Tore fielen zwar noch keine im ersten Abschnitt, aber ansonsten begann das Kräftemessen vom ersten Bully an. Beide Teams agierten auf Augenhöhe und führten erbitterte Zweik ämpfe um jeden Zentimeter Eis. Auch nach Strafen verlief der erste Abschnitt ausgeglichen, beide Teams mussten je dreimal in Unterzahl spielen bzw. hatten die Chance im Powerplay. Gute Möglichkeiten gab es auch auf beiden Seiten, wenn gleich die Red Bulls etwas mehr Druck machten und das KAC-Tor besonders in den letzten zwei Minuten vor der Pause noch mal richtig im Brennpunkt des Geschehens stand.

Im zweiten Abschnitt ging es in dieser Tonart weiter, bis der Salzburger Matthias Trattnig nach einem unkorrekten Körperangriff in der 27. Minute mit 5min+Spieldauerstrafe  der Verteidiger muss damit im nächsten Spiel zuschauen . vom Eis musste. Aber die Red Bulls kämpften sich durch diese fünf Minuten Unterzahlspiel durch und sorgten danach wieder für viel Verkehr vor dem KAC-Tor. Aber auch die Kärntner blieben dran, und in der 27. Minute umkurvte Mike Craig bei je vier Feldspielern auf dem Eis die komplette Salzburger Verteidigung und schob Reinhard Divis die Scheibe durch die Schoner zur 1:0-Pausenführung ein. Kurz davor hatte der Salzburger Goalie Glück, als die Scheibe nach einem Distanzschuss an die Querstange ging.

Das Schlussdrittel war der würdige Höhepunkt eines bis dahin schon spannenden Spiels. Salzburg war jetzt am Drücker, musste den Ausgleich machen. Doch es zog sich lange hin, in den letzten zehn Minuten wurde nur noch im KAC-Drittel gespielt, die Red Bulls ließen ganze Salven an Schüssen auf den sehr guten Klagenfurter Goalie Andy Chiodo los. Aber erst als die Uhr schon abgelaufen schien -  in der 59. Minute - hatte Manuel Latusa das richtige Händchen und glich nach einem schnellen Angriff endlich aus.

In der Verlängerung waren die Red Bulls wieder die treibende Kraft, und als 43 Sekunden vor dem Ende nach einem Gestocher vor dem KAC-Tor auf Penalty entschieden wurde, ließ sich Salzburgs Torschütze vom Dienst, Ryan Duncan, die Chance nicht nehmen und netzte zum 2:1-Endstand für die Red Bulls ein.

Spannender kann Eishockey nicht sein, fand auch Salzburgs Kapitän Thomas Koch:

„Wir hatten insgesamt mehr Spielanteile, der KAC war mehr defensiv eingestellt und ist da sehr schwer zu knacken. Aber wir haben auch im Schlussdrittel noch ein sehr hohes Tempo vorgelegt, das ist sicher mit ausschlaggebend für den glücklichen Ausgleich so kurz vor dem Ende“.

In der Tabelle bleiben die Red Bulls auf dem dritten Platz, kommen an die Vienna Capitals, die heute in Jesenice verloren, aber wieder bis auf einen Punkt heran.

Aufgrund des Nachtragspiels der 39. Runde der Erste Bank Eishockey Liga am Dienstag gegen die Black Wings Linz haben die Red Bulls die nächste Chance Punkte zu holen. Am Sonntag kommt es dann schon zum sechsten und letzten Vergleich mit dem KAC im Grunddurchgang, dieses Spiel läutet zugleich die dritte und letzte Rückrunde

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