71. Hahnenkamm-Rennen 2011 - (Fast) alles neu
18.01.2011
Es geht los - das 71. Hahnenkamm-Rennen steht bevor: Vom 21. bis 23. Jänner 2011 finden wieder die legendären Rennen in Kitzbühel statt. OK-Chef Michael Huber: „Im Sommer 2010 wurden die größten Investitionen seit Bestehen der Rennstrecken Streif und Ganslern getätigt“. Es waren die weitreichendsten Aktivitäten der Bergbahn AG Kitzbühel und des Veranstalters der Rennen, dem Kitzbüheler Ski Club (K.S.C.), seit Bestand der Rennstrecken.
Es gab bisher nur zwei größere Baumaßnahmen. 1953 wurden die Rennstrecken erstmals von der FIS homologiert, 1993 wurden eine Schneeanlage, der Speicherteich „Seidlalm 1“ sowie der Seidlalmsprung gebaut. 2010 gab es die umfangreichsten Tätigkeiten auf der Rennstrecke Streif. Ein zusätzlicher Speichersee am Seidlalmkopf wurde errichtet, dieser hat rund rund 2/3 mehr Kapazität wie der Speichteich „Seidlalm 1“. Auch sämtliche Schneeleitungen wurden ausgebaut und somit können die Schnee-Erzeuger auf die notwendigen Anforderungen aufgestockt werden.
Parallelstreif
Neu ist die Parallelstreif, sie kommt dem Publikum und „Beobachtern der Rennstrecke“ zu Gute. Totalsperren wegen Präparierungsarbeiten gehören der Vergangenheit an.
Im Zuge dieser Arbeiten wurde zur Rennstrecke eine Parallelstreif errichtet. Diese neue Piste bedeutet eine spürbare Erleichterung für den Publikumsskilauf, denn in der Vorbereitungsphase wird es keine wesentlichen Behinderungen wie etwa durch bisher notwendige Pistensperren mehr geben. Davon profitieren einerseits ambitionierte Skiläufer, andererseits aber auch all jene Zuschauer, die entlang der Streif die Rennen beobachten oder bereits bei den Präparierungsarbeiten live dabei sein wollen. Sie können nun die gesamte Strecke mit Ausnahme des Steilhangs einsehen. Das Erlebnis Hahnenkamm-Rennen wird dadurch noch eindrucksvoller. „Im gesamten Weltcup gibt es keine vergleichbare Abfahrtsstrecke“, sagte Huber.
Neuer Super-G-Start
Der neue Startplatz bringt noch mehr Sportlichkeit ein. Neben einem traumhaften Ausblick und freien Hängen bietet die obere Streckenführung höchste Anforderungen an die Athleten und somit Spannung pur.
Unterhalb des „Seidlalmsee II“ liegt der neue Start für den Super-G. Der Startbereich macht übrigens rund 15 % der Rennstrecke aus. Schon der erste Anblick wird Läufer und Zuschauer gleichermaßen faszinieren. Der Charakter der Rennstrecke hat sich komplett verändert. Die ersten zwei „Wellen“ bis zum Seidlalmsprung lassen den Kurssetzern alle Freiheiten. Die Hangneigung beträgt hier schon rund 49% bzw. 45%. Der kontinuierliche Geländewechsel auf dem Super-G-Kurs macht den besonderen Reiz aus. Es gibt kaum einen Super-G im Weltcupzirkus der derart selektiv und herausfordernd ist.
Facelifting
Brückenschuss, Gschösswiese, Gschöss und Alte Schneise sind nicht mehr wieder zu erkennen.
Der Brückenschuss ist rund zwanzig Meter kürzer und drei Meter höher. Die Anfahrt zum Gschöss ist nicht mehr die flachste Stelle auf der Streif. Das Gefälle ist auf 7% gestiegen und die Gschösswiese ist nun dreimal so breit, ebenso hat sich die Anfahrt zur Alten Schneise verdoppelt. Die mondäne Dame Alte Schneise präsentiert sich im neuen Licht. Bedingt durch die Unwetter am 2. August fehlen auf beiden Seiten Bäume. Die Absprungkante hat sich erhöht und die Anfahrt zum Seidlalmsprung gestaltet sich hiermit interessanter. Auch für die Zuschauer entlang der Rennstrecke haben sich viele neue Plätze aufgetan. Dadurch lässt sich das Renngeschehen noch direkter und intensiver spüren.
Rennstreckensicherheit
Ein völlig neuartiges Netz wurde entlang der Gschöss errichtet. „Dieses Netz wird in der Rennwoche bei Trainern und OK-Mitgliedern anderer Veranstalter ein Gesprächsthema sein“, vermutet Michael Huber, „denn hier in Kitzbühel steht das einzige dieser Bauart.“ Es handelt sich um ein G-Netz. Wegen der Unwetterschäden mussten auch einige Masten ausgetauscht werden und neue B-Netze für den oberen Teil der Super-G Strecke wurden vom K.S.C. angeschafft. Somit komplettiert sich der Reigen des Faceliftings im Mittelteil der Streif. Das HKR-Team war den ganzen Sommer im Einsatz. Derzeit wird noch am Feinschliff gearbeitet.