Gespanntes Warten auf den neuen JEDERMANN

06.06.2013

Brigitte Hobmeier (c) Guldener
Brigitte Hobmeier

Die Proben für den neuen Jedermann der Salzburger Festspiele sind bereits angelaufen und das Interesse ist groß. Kein Wunder, wartet das Traditionsstück der Salzburger Festspiele sowohl mit einer Neuinszenierung als auch mit einem neuen Duo in den Hauptrollen auf. Lange Zeit verkörperte der Jedermann dass sogenannte katholische Traditionstheaters –damit dürfte jetzt aber Schluss sein. Das Stück sollte für Menschen jeder Religion und jeder Kultur etwas zu sagen haben – so das Motto. In die Rolle des neuen Jedermanns schlüpft der Wiener Cornelius Obonya, ihm zur Seite die neue Buhlschaft Brigitte Hobmeier aus München.

Brigitte Hobmeier wurde 1976 in München geboren und studierte von 1996 bis 1999 an der Folkwang Hochschule in Essen. Anschließend gehörte sie zum Ensemble von Peter Steins Faust-Projekt auf der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover. Von 2002 bis 2005 spielte sie am Münchner Volkstheater, wo sie u.a. als Viola in Shakespeares Twelfth Night (Regie: Jorinde Dröse), in der Titelrolle in Wedekinds Lulu sowie als Geierwally (beide Inszenierungen: Christian Stückl) Erfolge feierte. Seit 2005 ist sie Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele und war hier u.a. in Elfriede Jelineks Ulrike Maria Stuart (Regie: Jossi Wieler), in der Hauptrolle in Herbert Achternbuschs Susn (Regie: Thomas Ostermeier) und in Shakespeares Measure for Measure (Regie Stefan Pucher) zu sehen. Zuletzt spielte sie in Wassa Schelesnowa von Gorki (Regie: Alvis Hermanis) und in Satansbraten von Rainer Werner Fassbinder (Regie: Stefan Pucher). Daneben wirkte sie in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, dazu gehörten u.a. der Tatort sowie Tannöd (2009), Die Hebamme - Auf Leben und Tod (2010) und Sommer in Orange (2011).

Für ihre schauspielerische Leistung wurde Brigitte Hobmeier bereits mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem AZ-Stern des Jahres (2003), dem Publikumspreis des Münchner Merkur (2003) und dem Bayerischen Förderpreis für darstellende Kunst (2004). Für die Rolle der Elisabeth in Horváths Glaube Liebe Hoffnung wurde ihr 2007 der deutsche Theaterpreis Der Faust verliehen. Seit 2010 ist Brigitte Hobmeier Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 2011 erhielt sie den Theaterpreis der Landeshauptstadt München und 2012 den Grimme-Preis für Die Hebamme - Auf Leben und Tod.

Cornelius Obonya, 1969 in Wien geboren, stammt aus einer Schauspielerdynastie: Seine Eltern sind Elisabeth Orth-Obonya und Hanns Obonya (gest. 1978), seine Großeltern mütterlicherseits waren Paula Wessely und Attila Hörbiger. Mit 17 Jahren ging er ans Max-Reinhardt-Seminar, um Schauspiel zu studieren, verließ es aber nach einem Jahr und lernte bei dem Kabarettisten Gerhard Bronner. Bronner gehörte zu den wichtigen Begegnungen seiner Laufbahn, ebenso wie Emmy Werner, die ihn 1989 ans Volkstheater Wien engagierte, und Andrea Breth.
Für seine erste Rolle am Volkstheater, Eugene in Neil Simons Brighton Beach Memoirs, wurde Cornelius Obonya 1989 mit dem Nachwuchspreis des Karl-Skraup-Preises ausgezeichnet; im folgenden Jahr erhielt er den O. E. Hasse-Preis.
Regie führen Julian Crouch und Brian Mertes. Es sind klingende Name, die als Regisseure den „Jedermann“  jeweils ihren Stempel aufdrucken durften: Max Reinhardt, Heinz Hilpert, Helene Thimig, Ernst Lothar, William Dieterle, Gottfried Reinhardt, Leopold Lindberg, Ernst Haeussermann, Gernot Friedel bis und Christian Stückl.

Hugo von Hofmannsthal • Jedermann
Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes von Hugo von Hofmannsthal (1874–1929)

Julian Crouch, Brian Mertes, Regie
Julian Crouch, Bühne
Olivera Gajic, Kostüme
David Tushingham, Dramaturgie
Martin Lowe, Musikalische Leitung/Orchestrierung
Dan Scully, Lichtdesign
Jesse J. Perez, Choreografie

BESETZUNG
Cornelius Obonya, Jedermann
Brigitte Hobmeier, Buhlschaft
Peter Lohmeyer, Tod
Simon Schwarz, Teufel
Sarah Viktoria Frick, Gute Werke
Hans Peter Hallwachs, Der Glaube
Florentina Rucker, Gott
Jürgen Tarrach, Mammon
Julia Gschnitzer, Jedermanns Mutter
Patrick Güldenberg, Jedermanns guter Gesell
Hannes Flaschberger, Dicker Vetter
Stephan Kreiss, Dünner Vetter
Fritz Egger, Ein Schuldknecht
Katharina Stemberger, Des Schuldknechts Weib
Johannes Silberschneider, Armer Nachbar
Sigrid Maria Schnückel, Der Koch
Stephan Kreiss, Hannes Flaschberger, Spielansager
und Tamzin Griffin, Saskia Lane, Chad Lynch, Marc Osterer, Orlando Pabotoy, Jesse Perez, Robert Thirtle

Ensemble 013: Alois Eberl, Tobias Ennemoser, Antonia-Alexa Georgiew, Gernot Haslauer, Sophie Hassfurther, Robert Kainar, Chris Neuschmid, Joschi Öttl, Heidi Reicher, Magdalena Zenz
Artisten: Doris Kirschhofer, Penelope Scheidler

Darsteller des Jedermann seit 1920

Alexander Moissi   
Paul Hartmann   
Raul Lange   
Attila Hörbiger   
Ewald Balser  
Will Quadflieg   
Walther Reyer   
Ernst Schröder   
Curd Jürgens   
Maximilian Schell   
Klaus Maria Brandauer   
Helmut Lohner   
Gert Voss   
Ulrich Tukur   
Peter Simonischek   
Nicholas Ofczarek   
Cornelius Obonya   


Darsteller der Buhlschaft ab 1920

Johanna Terwin   
Dagny Servaes   
Grete Zimmer   
Elfe Gerhart   
Maria Becker   
Judith Holzmeister   
Lola Müthel   
Heidemarie Hatheyer   
Martha Wallner   
Sigrid Marquardt   
Ellen Schwiers   
Maria Emo   
Anna Smolik   
Eva Kerbler   
Nadja Tiller   
Christiane Hörbiger   
Nicole Heesters   
Senta Berger   
Christine Buchegger   
Marthe Keller  
Elisabeth Trissenaar   
Sunnyi Melles   
Maddalena Crippa   
Sophie Rois  
Dörte Lyssewski   
Veronica Ferres   
Nina Hoss   
Marie Bäumer   
Sophie von Kessel   
Birgit Minichmayr   
Brigitte Hobmeier    ab 2013

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